Vom kreativen Flow zum Reichweiten-Druck: Wie Instagram mein Fotografieren prägte
Wie oft lassen wir uns von äußeren Erwartungen leiten, ohne es zu merken? In meinem letzten Artikel habe ich über die Leichtigkeit gesprochen, die Fotografie einst für mich hatte – frei von Likes und Algorithmen. Heute möchte ich mit euch teilen, wie Instagram diese Leichtigkeit veränderte und mich zu einem "Creator" machte.
Wie alles begann: Lockdown, Spaziergänge und die ersten Posts
Es begann ganz unschuldig, als Fotografie einfach eine Routine war, die mir Freude bereitete. Doch mit der wachsenden Begeisterung für Instagram kamen auch neue Erwartungen – an mich selbst und meine Fotografie. Alles begann im Herbst 2020 während der Corona-Pandemie. Lockdowns bestimmten den Alltag, Fitnessstudios, Geschäfte und Sportplätze waren geschlossen. Lediglich Supermärkte waren offen, um die Grundbedürfnisse zu decken. Ich arbeitete jeden Tag im Homeoffice und suchte nach neuen Routinen, um mit den langen, dunklen Tagen zurechtzukommen.
Wie kam es überhaupt zu dieser intensiven Instagram-Nutzung und dem daraus resultierenden Leben als „Creator“? Alles begann im Herbst 2020 während der Corona-Pandemie. Lockdowns bestimmten den Alltag, Fitnessstudios, Geschäfte und Sportplätze waren geschlossen. Lediglich Supermärkte waren offen, um die Grundbedürfnisse zu decken. Ich arbeitete jeden Tag im Homeoffice und suchte nach neuen Routinen, um mit den langen, dunklen Tagen zurechtzukommen.
Eine dieser Routinen war ein täglicher Spaziergang vor der Arbeit, um wenigstens mal rauszukommen. Ich nahm meine Kamera mit und folgte meistens der gleichen Route zur Friedrich-Ebert-Brücke am Neckar in Mannheim. Von dort hat man einen tollen Blick auf den Fernmeldeturm. Obwohl die Brücke normalerweise stark befahren ist, fühlt man sich dort beinahe wie in der Natur.
Eines Morgens, an einem besonders nebligen Tag, machte ich ein Foto dieser Szene. Ich teilte es auf Instagram, wie alle anderen Fotos zuvor – unbekümmert und ohne große Hintergedanken. Doch dieses Bild erhielt plötzlich viele Likes und wurde oft geteilt. Es fühlte sich gut an, diese Form der Anerkennung zu erfahren. Dieser Moment motivierte mich, weiterzumachen. Ich begann, jeden Tag Sonnenaufgänge in Mannheim zu fotografieren und mit Menschen auf Instagram zu teilen. Das Motiv war dabei oft das gleiche: der Fernmeldeturm. Es wurde zu einem täglichen Ritual, und ich wurde immer vertrauter mit der App. Auch lokale Portale teilten meine Fotos auf ihren Kanälen, was mein Interesse und Engagement weiter steigerte.
Eines Morgens, an einem besonders nebligen Tag, machte ich ein Foto dieser Szene. Ich teilte es auf Instagram, wie alle anderen Fotos zuvor – unbekümmert und ohne große Hintergedanken. Doch dieses Bild erhielt plötzlich viele Likes und wurde oft geteilt. Es fühlte sich gut an, diese Form der Anerkennung zu erfahren. Dieser Moment motivierte mich, weiterzumachen. Ich begann, jeden Tag Sonnenaufgänge in Mannheim zu fotografieren und mit Menschen auf Instagram zu teilen.
Das Motiv war dabei oft das gleiche: der Fernmeldeturm. Es wurde zu einem täglichen Ritual, und ich wurde immer vertrauter mit der App. Auch lokale Portale teilten meine Fotos auf ihren Kanälen, was mein Interesse und Engagement weiter steigerte.
Wie Instagram mein Fotografieren veränderte
Das Interesse an meinen Bildern wuchs, und mit der steigenden Zahl an Followern veränderte sich auch mein Ansatz. Ich begann, darüber nachzudenken, wie ich meine Reichweite weiter erhöhen könnte. Statt einfach nur zu fotografieren, wollte ich spektakulärere und abwechslungsreichere Motive schaffen. Da ich mich pandemiebedingt auf Mannheim konzentrieren musste, erweiterte ich meine Spaziergänge und fing an, auch Sonnenuntergänge zu fotografieren. Doch schon bald war mir das nicht genug. Ich wollte Bilder, die auffallen und Aufmerksamkeit erregen.
Ein Beispiel dafür ist ein Foto vom Mannheimer Wasserturm. Um eine besondere Spiegelung einzufangen, platzierte ich mein Handy vor einer Pfütze. Die Perspektive war eindrucksvoll, aber natürlich inszeniert – niemand legt sein Handy einfach so auf den Boden. Spiegelungen wurden generell zu meinem "Ding".
Ich suchte sie überall: in Pfützen, an Glasscheiben, an Wänden. Letztlich zielten diese Bilder darauf ab, Aufmerksamkeit auf der Plattform zu erregen.
Langsam fand Instagram immer tiefer Eingang in mein Unterbewusstsein. Es beeinflusste, wie ich Motive auswählte und wie ich fotografierte. Der Druck, etwas "Besonderes" zu schaffen, wuchs stetig. Gleichzeitig gab es viele Tage, an denen ich unglaublich aufgeregt war. Die Likes und Kommentare motivierten mich, immer weiter rauszugehen und zu fotografieren. Besonders an Tagen mit gutem Licht war ich wie ein Speedy Gonzales – ich rannte von Spot zu Spot, um möglichst viele beeindruckende Bilder einzufangen. Es fühlte sich fast wie Sport an und gab mir einen kleinen Adrenalinkick. Rückblickend waren das aber keine wirklichen Momente, da ich eher gehetzt als achtsam war. Die Suche nach Blickwinkeln und Spiegelungen war hingegen weniger stressig und fühlte sich fast wie ein kreativer Flow an.
Der Druck, nichts zu verpassen: Fear of Missing Out
Mit der Zeit entwickelte sich ein Zwang, keine besonderen Wetterlagen zu verpassen. Ob Schnee, Regenbogen oder Nebel – ich wollte diese Momente unbedingt festhalten, aus Angst, jemand anderes könnte sie fotografieren und ich würde etwas verpassen. Es war, als ob ich keine Kontrolle mehr über meine Motivation hatte – sie wurde von der Angst bestimmt, etwas zu verpassen. Dieses Gefühl nahm mir manchmal die Freude an der Fotografie und brachte stattdessen Stress. Ich erlebte viele tolle Momente, aber die Motivation dahinter erscheint mir heute fragwürdig und nicht gesund.
Rückkehr zur Authentizität
Beim Rückblick auf diese Zeit fällt mir auf, dass nicht alle Bilder, die ich gemacht habe, wirklich zu mir passen. Viele waren für die Plattform und nicht für mich persönlich. Doch es gibt einige wenige Aufnahmen, die bis heute meinen Stil repräsentieren. Diese Bilder strahlen Ruhe aus, nutzen natürliche Farben und wirken uninszeniert. Ein Stil, zu dem ich mich seit langem unterbewusst wieder mehr hingezogen fühle und den ich weiterverfolgen möchte.
Für mich bedeutet Authentizität nicht, perfekt zu sein, sondern ehrlich mit mir selbst. Es geht darum, die Momente zu schätzen, die mich berühren – unabhängig davon, ob sie Aufmerksamkeit auf einer Plattform bekommen.
Fazit: Eine Reise der Erkenntnis
Am Ende dieser Reise sehe ich klarer, was Fotografie für mich bedeutet: Ruhe, Natürlichkeit und Authentizität. Mein Stil ist nicht länger ein Produkt von Plattformen wie Instagram, sondern eine Reflexion meines wahren Selbst. Ich habe gelernt, dass Fotografie für mich ein persönlicher Ausdruck ist – unabhängig von Likes, Reichweite oder Algorithmen. Jetzt freue ich mich darauf, die Fotografie wieder zu meinem ganz persönlichen Ausdruck zu machen – mit Ruhe, Authentizität und einem klaren Fokus auf das Wesentliche. Und wer weiß, vielleicht inspiriert meine Geschichte auch andere, ihren eigenen kreativen Weg zu hinterfragen.