Wie du deinen eigenen bearbeitungsstil entwickelst: Farbwahrnehmung und Konsistenz in der Bildbearbeitung

Make it stand out

Als Hotel- und Landschaftsfotograf war es für mich entscheidend, meinen eigenen Bearbeitungsstil zu finden. Dazu musste ich verstehen, wie Menschen Farben wahrnehmen und warum wir unterschiedliche Geschmäcker haben. Lies unten mehr

Fotografierst du gerne, aber ist deine Bearbeitung wirklich konsistent?

Fotografierst du doch gerne? Bearbeitest du deine Fotos auch in Lightroom? Veröffentlicht du deine Fotos in sozialen Medien, kann ich sie mir irgendwo sehen? Hast du deine Fotos schon mal im Detail analysiert und geschaut, ob du einheitliche Farben in deinen Bearbeitungen verwendest? Sind deine Blautöne beispielsweise immer gleich oder abwechselnd? Verwendest du manchmal kräftige Farben oder gedämmte Farben? Bist du dir bewusst, welche Wirkungen diese auf den Betrachter haben können? Hast du das Gefühl, dass deiner Bearbeitung manchmal das gewisse Etwas fehlt? Siehst du auch manchmal ein Foto von jemand anderem und denkst: „Das sieht ja gruselig aus! Wie kann so etwas nur erfolgreich sein?“ Sollen deine Fotos Emotionen bei den Betrachtern wecken, und wenn ja, welche?

Ich habe einen Bearbeitungskurs erstellt, mit dem du deinen eigenen Farbstil entwickeln und auf alle deine Fotos konsistent übertragen kannst. Du entwickelst nicht nur einen Farbstil, du entwickelst einen Stil, der bestimmte Emotionen im Betrachter auslöst, die nur du so auslösen kannst. Stell dir vor, jemand würde dir sagen, dass deine Bilder mit ihren Farben einen unverkennbaren Wiedererkennungswert haben. Man erkennt sofort auf Instagram, dass das deine Bilder sind.

Warum ist ein konsistenter Farbstil so wichtig für deine Fotografie?

Wenn du meinen Kurs abgeschlossen hast, siehst du keine gruseligen Fotos mehr. Du siehst Fotos, die einfach einen eigenen Stil haben – vielleicht nicht dein Geschmack, aber der von jemand anderem. Du wirst mit dir selbst mehr im Reinen sein und musst dich nicht mehr ärgern.

Mit meinem Bearbeitungsansatz brauchst du keine Presets mehr von anderen Fotografen, weil du genau den Stil herausfindest, der dich und deine Arbeit am Ende ausmacht. Die Betrachter werden diesen Stil erkennen und dich authentischer wahrnehmen. Du wirst in diesem Kurs bemerken, welche Farben dir gefallen, und wirst wahrscheinlich immer wieder die gleichen Farben in der Bearbeitung wählen. Deine Farbwahl wird am Ende deine eigene Emotion ausdrücken. Wenn du häufiger Blautöne hinzufügst, werden deine Bilder mehr Ruhe ausstrahlen. Fügst du mehr Gelb- oder Rottöne hinzu, wirken deine Bilder eventuell energetischer.

So findest du deinen eigenen Farbstil in Lightroom

Der Schlüssel ist, dass du mit meinem Ansatz nicht zu viel darüber nachdenken musst. Du wirst auf natürlichem Weg deinen Stil und die Wirkung deiner Bilder finden. Lass mich dir ein Beispiel von einem Sonnenuntergang geben: Entweder wirst du die Farben sehr intensiv bearbeiten und damit die Geschichte eines lebendigen und kraftvollen Tagesendes erzählen. Oder aber du bearbeitest mit mehr gedämpften Farben und blauen Tönen, um Ruhe und Gelassenheit am Ende des Tages zu vermitteln.

Farbwahrnehmung: Wie Farben Emotionen auslösen können

Wenn man sich auf die Reise begibt, einen eigenen Farbstil herauszufinden, dann sollte man sich im Klaren sein, dass Farben von jedem anders wahrgenommen werden und dass sich Geschmäcker unterscheiden können. Als Hotel- und Landschaftsfotograf ist das eine wichtige Erkenntnis, da jedes Hotel einen anderen Geschmack hat und nicht jede Absage bedeutet, dass deine Arbeit schlecht ist. In diesem Beitrag möchte ich dir daher ein paar Gründe nennen, warum es wichtig ist, zu verstehen, wie Farben wahrgenommen werden. Du wirst danach deinen Instagram-Feed oder andere Bilder mit anderen Augen sehen.

Verstehen, warum Menschen Farben unterschiedlich wahrnehmen

Verstehen, wie Farben wahrgenommen werden, ist essenziell, wenn du als Fotograf deine eigene visuelle Stimme finden möchtest. Es gibt bereits viele Artikel im Internet über die Wirkung verschiedener Farben. Zum Beispiel vermittelt die Farbe Blau Ruhe, Vertrauen und Kommunikation, während Grün mit Glück, Hoffnung und Zufriedenheit verbunden ist. Aber Menschen nehmen Farben und ihre Intensität unterschiedlich wahr. Hast du jemals erlebt, dass jemand sagte: „Das ist so ein schöner roter Sonnenuntergang“ und deiner Meinung nach war er eher orange oder violett? Es gibt Gründe für diese Unterschiede in der Wahrnehmung, die ich in diesem Blogbeitrag erläutern möchte.

5 Gründe, warum Menschen Farben unterschiedlich sehen

1. Farb-Wahrnehmung

Unsere Fähigkeit, Farben zu sehen, wird durch die Gene, die wir von unseren Eltern erben, bestimmt. Diese Gene legen die Anzahl der speziellen Zellen fest, die auf verschiedene Lichtarten reagieren und uns so ermöglichen, eine Vielzahl von Farben zu sehen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Gene, daher sehen viele Menschen Farben verschieden. Ein Beispiel dafür ist Farbenblindheit, bei der eine Person aufgrund eines genetischen Faktors Schwierigkeiten hat, bestimmte Farben zu sehen. Stell dir vor, eine Gruppe von Freunden sieht sich ein Gemälde in einem Museum an. Einer deiner Freunde könnte kühle Töne wie Blau und Grün bewundern, während ein anderer Freund eher die warmen Töne wie Rot und Gelb wahrnimmt. Das liegt daran, dass sie Farben unterschiedlich wahrnehmen und die Kunst auf verschiedene Weise schätzen.

2. Farbenblindheit

Wie bereits erwähnt, gibt es Menschen, die aufgrund von Farbenblindheit nicht alle Farben sehen können. Stell dir vor, zwei Freunde schauen sich einen Regenbogen an. Ein farbenblinder Freund kann die einzelnen Farben des Regenbogens vielleicht nicht deutlich erkennen, während der andere Freund die volle Vielfalt der lebhaften Farben genießen kann.

3. Unerfahrenheit oder fehlendes Training

Als Anfänger ist es schwierig, zu verstehen, wie man Farben in Fotos richtig mischt. Mit viel Übung und wachsender Erfahrung wirst du lernen, wie man sie richtig kombiniert. Es gibt Konzepte wie Komplementärfarben, Sekundärfarben und Tertiärfarben, die du lernen und auf deine Fotos anwenden kannst. Ich persönlich reduziere die Farben in meinen Bearbeitungen oft auf maximal drei Farben. Ein Beispiel: Ich sättige immer die violetten und pinken Kanäle im HSL-Panel ab. Bei den anderen Farbkanälen schiebe ich die Farbton-Regler so, dass am Ende nur drei Farben in meinen Fotos übrig bleiben.

4. Zu viel Bildschirmzeit

Wenn du zu lange auf Bildschirme schaust, werden deine Augen müde und du kannst Farben möglicherweise nicht mehr richtig wahrnehmen. Deshalb empfehle ich oft, deine Bearbeitungen am nächsten Tag noch einmal anzuschauen. Es kann sein, dass du nach einer langen Bearbeitungssitzung denkst, das Ergebnis sei perfekt, und am nächsten Tag merkst du, dass es doch nicht so gut aussieht. Das passiert, weil deine Augen am Vorabend erschöpft waren.

5. Individuelle Vorlieben

Manche Menschen mögen einfach bestimmte Farben mehr als andere. Persönlicher Geschmack und das, was jemand interessant findet, können beeinflussen, wie wir Farben sehen und verstehen. Denke an einige deiner engsten Freunde und ihre Kleidung. Bevorzugen sie leuchtende Farben, entsättigte Farben, Erdtöne oder Neonfarben? Jeder hat einen anderen Geschmack, und es ist wichtig, das zu verstehen und zu reflektieren. Dies sollte auch Einfluss auf die Kunden haben, mit denen du arbeitest. Lass mich dir ein Beispiel geben.

Persönliche Erfahrungen: Wie ich lernte, die richtigen Kunden zu finden

Eine persönliche Geschichte: Einmal habe ich für einen guten Freund kostenlos Fotos gemacht und alle Fotos in meinem Stil bearbeitet. Ich war mit den Bearbeitungen zufrieden, aber irgendwie wusste ich bereits, dass sie ihm in dieser Form nicht gefallen würden. Ich spürte es, konnte es aber nicht genau erklären. Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass er jemand ist, der lebendige Farben bevorzugt, während ich das komplette Gegenteil bin. Ich bevorzuge entsättigte, gedeckte Erdtöne mit einem Hauch von Grau. Also gab ich ihm die DNG-Dateien und sagte ihm, er könne die Blautöne nach seinem Geschmack stärker sättigen. Das war für mich kein Problem. Dennoch war ich nicht zu 100 % zufrieden mit dem Ergebnis. Ich möchte glückliche Kunden, und ich wusste, dass er nicht zu 100 % glücklich war. Daher entschied ich, dass ich keine Fotos mehr für Kunden bearbeiten werde, die meinen Bearbeitungsstil nicht mögen.

Fazit: Finde Kunden, die deine Farben lieben

Die Hauptbotschaft lautet: Finde heraus, welche Farben dir gefallen, und suche nach Kunden und Partnern, die diese Farben ebenfalls mögen. Ich bin sicher, dass du dich in einem dieser Beispiele wiederfindest und jetzt ein besseres Verständnis dafür hast, warum Menschen unterschiedliche Farbvorlieben haben und Farben anders sehen. Es ist wichtig, dies zu verstehen, da es sich auf deinen Akquise-Prozess auswirken kann und zu weniger Frustrationen führt, wenn einige Kunden nicht mit dir arbeiten möchten.